In vielen seiner Gleichnisse hat Jesus das Reich Gottes beschrieben. Durch seine vielen Zeichen und Wunder hat er bestätigt und bekräftigt, dass das Reich Gottes schon angebrochen ist. Dieses Reich ist nicht einfach gleichzusetzen mit der Kirche, die nach Pfingsten entstanden ist. Es ist nicht eine neue Institution, die sich etabliert hat.
Es geht dabei nicht um ein bestimmtes Territorium oder neues Staatsgebilde.
Jesus beschreibt das Kommen des Reiches Gottes als den Beginn jener Zeit, in der Gottes Heil, seine Herrschaft, seine Erlösung sich unaufhaltsam auf dieser Erde ausbreitet.
Im Matthäusevangelium wird dieses Reich genauer als „Königreich Gottes“ bezeichnet, um darauf hinzuweisen, dass es ein Reich ist, in dem Jesus als KÖNIG herrscht und regiert.
Die Bitte „dein Reich komme“ zielt also darauf ab, dass die Königsherrschaft Jesu immer mehr auf dieser Erde durchbricht. Und was dieser König mitbringt ist Heil, Rettung aus Verlorenheit, Vergebung, neues Leben, Veränderungen in der Gesellschaft durch veränderte Menschen.
Damit Jesus aber seine Königsherrschaft ausbreiten kann, braucht es die Bereitschaft des Menschen „umzukehren“, sich von seinem bisherigen Lebensstil und seiner „alten“ Lebensausrichtung abzukehren, um sich ganz Jesus zuzuwenden und ihm die Herrschaft über sein Leben zu überlassen. Nur so kann Jesus seine Herrschaft ausbreiten zum Segen für uns Menschen.
In einem Gespräch, das Jesus mit dem berühmten Pharisäer Nikodemus geführt hat, stellt er Nikodemus sogar vor die Herausforderung, indem er sagt: „Wenn jemand nicht von Neuem geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen und erleben.“ (Johannes 3,3)
Wenn Jesus in das Leben eines Menschen kommt, dann schafft er in ihm ein „neues Leben“, eine Neuausrichtung, ein Leben aus der Kraft des Geistes Gottes.
Es gibt im Leben eines Menschen nichts Wichtigeres, als Teil des Reiches Gottes zu werden.