MAGBIT Gala 2025 - ein Abend im Zeichen Israels

Keren Hajessod ist eine jüdische Organisation, die Juden und jüdische Organisationen in Israel unterstützt und dafür Spenden sammelt. Als Ichthys Gemeinde sind wir regelmäßig zur großen Magbit Spendengala eingeladen, weil wir als Freunde Israels Keren Hajessod regelmäßig auch mit Spenden unterstützen. So besetzten wir auch diesmal drei Tische und durften diesen Abend miterleben.
Zu Beginn begrüßte uns Dr. Ariel Muzicant (Präsident des Keren Hajessod Österreich) und erwähnte dabei auch die Ichthys Gemeinde als Freund Israels.
Im Anschluss bat er dann Ex-Kanzler Karl Nehammer zu sich auf die Bühne und dankte ihm für seinen Einsatz für unsere jüdischen Mitbürger.
Besonders ehrte Muzicant Nehammer für seinen Einsatz bei der Befreiung von Tal Shoham, der österreichischen Geisel der Hamas, und überreichte ihm ein Shofar, eine hohen Auszeichnung des Staates Israel.
Bewegend war auch der Augenblick, als der Vater dieser Geisel überraschend den Saal betrat und Nehammer herzlich umarmte.
Foto W.L.
Auch Wolfgang Sobotka und Alexander Schallenberg wurden herzlich begrüßt.
Im Anschluss folgte David Roet, der Botschafter des Staates Israel in Wien, der uns auch Grußworte überbrachte.
Nun folgte der Hauptsprecher Prof. Dr. Michael Wolffsohn (Historiker und Publizist) mit einem sehr interessanten Vortrag unter dem Motto:
Existenz auf Widerruf
Das Leit- und Leidmotiv der jüdischen Geschichte
Seit Anbeginn der jüdischen Existenz zweifelten die Weltmächte der Antike, wie das alte Ägypten und Mesopotamien, die Daseinsberechtigung des jüdischen Volkes an. Einen Blick in die Medien zeigt, dass sich diese Zweifel nicht aufgelöst haben, ganz im Gegenteil, sie sind stärker geworden. Professor Wolfssohn [1], der selbst in Tel Aviv geboren ist und zu späterer Zeit auch dort studiert hat, ist Experte für die Analyse internationaler Politik. Er ging zu Beginn seines Vortrages auf den Ursprungsgedanken der zionistischen Bewegung ein. Damals entstand die grundlegende Überlegung, einen Staat zu gründen, dessen Aufgabe es ist, das Volk Israel nach innen und nach außen hin zu beschützen. Da es den anderen Ländern 2000 Jahre lang nicht gelungen war, jüdische Bürger zu beschützen, ergab sich eine konsequente Schlussfolgerung – die Staatsgründung Israels.
Für Wolfssohn ist es kein Novum, stets seine eigene Existenz als Jude zu verteidigen. Für ihn war der 7. Oktober eine Katastrophe. Er stellt jedoch fest – das jüdische Volk und der jüdische Staat sind nicht abhängig von dem Widerruf anderer.
Betrachtet man als Unterstützer Israels die fehlende Empathie seines Gegenübers – sei es bei Diskussionen am Esstisch, am Arbeitsplatz oder unter alten Bekannten – so könnte man deren Meinung nach eine „Überreaktion“ Israels auf die Ereignisse des 7. Oktober erkennen. Doch betrachtet man einmal die geschichtlichen Fakten, so bleibt nur über, dass die Reaktion Israels eine durchaus berechtigte war.
- Die Friedenssicherung zwischen Israel und Ägypten durch das Camp David-Abkommen von 1978 [2].
- Das Oslo-Friedensabkommen zwischen den Israelis und Palästinensern, 1993 [3].
- Die palästinensischen Aufstände gegen die israelische Besatzung, auch als zweite Intifada (2000-2004) bekannt, bei der rund 1.000 Israelis und 4.900 Palästinenser beziehungsweise Araber starben [4].
- Das Jahr 2005, an dem eine freiwillige, gesamte Räumung des Gazastreifens von den Israelis stattgefunden hat.
- Der Gaza-Krieg 2008, wo insgesamt mehr als 1.600 Raketenabschüsse der Hamas auf Israel getätigt wurden[5].
Dies waren nur die Eckpunkte, welche Wolfssohn aufzeigte, doch am Ende seiner Rede stellt er sich und den Gästen die Frage: „Wie oft kann man Palästina noch ein Friedenspaket auf dem goldenen Tablett servieren und wie oft muss Israel auf die Lügen-Konstrukte aufmerksam machen, die von allen Seiten konstruiert werden?“
H.L.
Quellen:
2 https://www.bpb.de/kurz-knapp/hintergrund-aktuell/288015/israel-und-aegypten-ein-frieden-auf-umwegen/Musikalisch umrahmt wurde der Abend ganz wunderbar von Lea Kalisch, einer jüdischen Sängerin, die uns gemeinsam mit Ihrem Mann und einem weiteren Freund schwungvoll und sehr musikalisch erfreute.
Foto W.L.
Nun folgte der obligatorische Spendenaufruf gefolgt von einem wunderbaren koscheren Buffet, das ganz wunderbar geschmeckt hat.
Zum Abschluss des Abends sangen wir dann alle gemeinsam die HaTikwa, die israelische Nationalhymne.
Ein gelungener Abend.
J.E.